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1340. März 28. Jauer (actum et datum Jawor).

prox. fer. tercia post d. annunc. Mar. virg. glor.

Heinrich, Hzg v. Schles., Herr v. Fürstenberg u. zu Jauer [Grotefend, Stammtaf. IV, 3], bek., daß er in den Streitigkeiten zwischen ihm selbst u. seinem ehemaligen Hofrichter Johann, dem Sohne des Werner, sowohl hinsichtlich von Schulden wie auch wegen anderer Sachen oder (seu) Zinse sich mit diesem freundschaftlich dahin geeinigt habe, daß derselbe Joh. u. s. Nachkommen den bisher ungeschlagen gebliebenen Teil des seinem weil. Vater Werner von ihm um 150 Mk. vkften Waldes mit seinem Boden u. 9 Vierdung jährl. Zinses als Lehn von ihm haben u. ständig besitzen sollen, daß dagegen der übrige Zins, auf welchen Orten er auch immer bestehe, - es sei auf Siedlungen (? casis, Hütten), Dörfern oder Wäldern, ausgenommen seine ererbten väterl. Besitzungen -, u. ein Maß Mohn ihm, dem Hzge, von nun an ständig gehören solle, wobei er dem gen. Joh. u. s. Nachkommen die volle Macht gibt, den Teil des erwähnten Waldes zu roden, zu entwurzeln, zu vermieten, zu entfremden, zu verwechseln, nach ihrem freien Wollen zu ihrem Nutzen zu verwenden u. überhaupt an Bürger oder Dorfbewohner oder an einfache Leute mit den vorerwähnten Rechten zu verkaufen [Wegen der Entstehung von Wernersdorf, Kr. Hirschberg, auf diesem ehemaligen Waldboden vgl. die Anm. 1 zur Urk. v. 28. Jan. 1337, Reg. 5826].

Z.: Heinrich v. Vroburg, Syffrid v. Ruzsindorf (Reußendorf), Joh. v. Erthmarsdorf (Erdmannsdorf, Kr. Hirschberg), Joh. v. Bertoldesdorf (Bertelsdorf, Kr. Hirschberg), Otto d. Schreiber, (die 3 letzten) Bürger zu Hirschberg, Wernnuscho, Schulze zu Strupicz (Straupitz, Kr. Hirschberg) u. Herr Joh. v. Gliwicz (Gleiwitz), hzgl. Hofprotonotar, Ausf. dieses.


Reichsgräfl. Schaifgotschsches Arch. zu Hermsdorf unterm Kynast. Urk. Fach 38 Nr. 29. Orig. Perg. [Photographie u. moderne Abschrift (von der Hand des freires. Pfarrers u. reichsgräfl. Archivars Kaufmann zu Hermsdorf u. K.) i. Bresl. Staatsarch. Acc. 59/16 Rep. 135, Abschr. a. fremd. Arch.] m. d. an Pergamentstreifen hängenden bekannten Fußsiegel des Hzgs Heinrich u. d. Siegel der St. Hirschberg (im Schilde ein auf einem Felsen stehender Hirsch, der eine lange Ranke im Maule hält, u. mit der Umschrift: * S' BURIENSIUM . DE o HIRSBERG) [Beschrieben b. Hupp, Wappen u. Siegel, Heft 2 S. 79].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.